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Deutsche Schlauchboot-Meisterschaft 2024: Action, Spannung und beste Laune in Brandenburg
Jugend & Sport
Zur Deutschen Meisterschaft im Schlauchbootslalom trafen sich die Teilnehmer aus elf Landesverbänden auf der Regattastrecke Beetzsee in Brandenburg (Alle Fotos: Hanna Bleser, Rawan Berro / DMYV)
Am Wochenende des 12. und 13. Oktober zog die Deutsche Meisterschaft im Schlauchbootslalom 2024 in Brandenburg an der Havel Schlauchbootfans aus ganz Deutschland an. Auf dem Beetzsee kämpften 144 qualifizierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 11 Bundesländern um den Titel. In dieser anspruchsvollen und einzigartigen Disziplin stellten die Fahrer in insgesamt acht Altersklassen ihre Geschicklichkeit, Konzentration und Ausdauer auf die Probe.
Aus den Landesverbänden waren Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen gingen die Teilnehmer an den Start, nach dem die Leiterin des DMYV-Referates Jugend und Sport, und DMYV-Präsidiumsmitglied Nadine Kössler und der Präsident des Deutschen Motoryachtverbands, Frank Dettmering die Veranstaltung offiziell eröffnet hatten.
Acht Wertungsklassen mit 6 und 15 PS Außenbordern
Die Fahrerinnen und Fahrer hatten auf zwei unterschiedlichen Parcours alle Hände voll zu tun, um die spezifischen Herausforderungen zu meistern, die alters- und schlauchbootspezifisch angepasst wurden. Während die jüngeren Altersklassen (Klasse E, sowie 1 bis 4) in 6-PS-Schlauchbooten mit Pinne antraten, steuerten die älteren Klassen (5-7) Boote mit 15 PS und einem Standardsteuerstand.
Bei der Anmeldung wurde jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin inklusive Sicherheitsausrüstung gewogen, um gleiche Startbedingungen zu garantieren. Dabei ist einzig das Alter ausschlaggebend für die Klasseneinteilung, eine Trennung in eine Mädchen- und Jungen-Wertung findet im Schlauchbootsport nicht statt.
Fahrerisches Können entscheidend
Bei diesem Sport geht es nicht alleine um Geschwindigkeit: Beim Schlauchbootsport steht fahrerisches Können, perfekte Boots-Beherrschung und Geschicklichkeit im Vordergrund. Der Parcours forderte den Sportlerinnen und Sportlern dann auch alles ab. Sie mussten in drei Läufen Bojen umrunden, Tore passieren und Rückwärtsmanöver einlegen. Besonders anspruchsvoll waren die Schikanen wie das „Mann-über-Bord“-Manöver. Präzision war entscheidend, denn Berührungen der Bojen sowie Fehler beim An- und Ablegen führten zu Strafpunkten, die die Zeiten verschlechterten. Und auch ganz praktische Seemannschaft stand auf dem Programm: So mussten die Fahrer nach jedem ersten Lauf ihre Knotenkunde unter Beweis stellen. Die beeindruckenden Fahrleistungen sorgten für Spannung und Nervenkitzel von Anfang bis Ende und manch ein erfahrener Skipper zog voller Ehrfurcht den Hut vor dem, was die Jugendlichen aus ganz Deutschland hier zeigten.
Umweltschonender Kraftstoff
Auch der Umweltgedanke kam nicht zu kurz: Für den Betrieb der Außenbordmotoren sponsorte der Hersteller ASPEN seinen Sonderkraftstoff - ein ölfreies Alkylatbenzin, das weitgehend frei von Schadstoffen wie Benzol und anderen aromatischen Kohlenwasserstoffen ist - verwendet, um hier ein Zeichen für den Umweltschutz zu setzen.
Gelungene Veranstaltung mit Flair und guter Laune
Im Anschluss an die Rennen am Samstag trafen sich alle Teilnehmer zum großen Grillabend, mit Buffet und einer riesigen Auswahl. Mit gutem Essen und Getränken konnte der erste Wertkampftag so in geselliger Runde beendet werden.
Und auch das Wetter spielte mit und die Sonne zeigte sich über den Tag. Entsprechend war die Stimmung auf der Regattastrecke und es herrschte trotz der herbstlich-kühlen Temperaturen eine fantastische Atmosphäre. Die Zuschauer, darunter Eltern, Freunde und Fans aus allen Teilen Deutschlands, feuerten die Teilnehmer lautstark an und sorgten zudem mit Musik für beste Stimmung. Angelockt durch Berichte in der Tagespresse war auch manch Neugieriger an die Regattastrecke gekommen, um selbst zu sehen, was es auf sich hat mit dem Schlauchbootsport und der Jugendarbeit im DMYV.
Am zweiten Renntag zahlte sich die gute Organisation aus, denn alle ausstehenden Rennen konnten bis zum Mittag beendet werden, bevor das angekündigte stürmische Wetter einsetzte. So konnte auch die Siegerehrung im Anschluss an das gemeinsame Mittagessen wie geplant stattfinden. DMYV-Ehrenpräsident Winfried Röcker ließ es sich dabei nicht nehmen, die jungen Sportler und alle Organisatoren mit einer Dankesrede zu ehren und freute sich, die erfolgreichen jungen Sportler mit Pokalen und Urkunden auszeichnen zu dürfen.
Auch in diesem Jahr holte der Lokalmatador Brandenburg den Mannschaftstitel des Deutschen Meisters mit lautstarker Unterstützung des Brandenburger Fanklubs vor den Landesverbänden aus Hessen auf Platz 2 und Baden-Württemberg auf Platz 3.
Schlauchbootsport als Säule des Jugendsports
Grundsätzlich steht der Schlauchbootsport allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter ab 6 Jahren offen. Zahlreiche Vereine und Landesverbände engagieren sich hier und trainieren regelmäßig in den Vereinen und Bootsclubs. Neben den Deutschen Meisterschaften werden auch Landemeisterschaften in Deutschland ausgetragen.
Höhepunkt der Schlauchbootsportsaison ist die Weltmeisterschaft, zu der sich Jugendlich aus vielen Ländern zum sportlichen Wettstreit auf dem Wasser treffen. Die deutsche Auswahl konnte in diesem Jahr zahlreiche Top-Platzierungen in den Einzelwertungen erzielen und die Vize-Weltmeisterschaft erringen. Abgesehen vom Wettkampf selbst, diente die diesjährige Deutsche Meisterschaft daher auch der Auswahl des zukünftigen Nationalkaders.
Der Jugendsport im Deutschen Motoryachtverband (DMYV) hat eine besondere Bedeutung, was auch durch die Anwesenheit vieler Präsidiumsmitglieder unterstrichen wurde. DMYV-Präsident Frank Dettmering, der extra seinen Urlaub verkürzt hatte und direkt aus Italien mit dem Wohnmobil angereist war, um die jungen Sportler anzufeuern, betonte die Wichtigkeit dieses Engagements: „Der Jugendsport ist zum einen eine wesentliche Säule, um Nachwuchs für den motorisierten Wassersport zu gewinnen, und stärkt zum anderen das Gemeinschaftsgefühl – nicht nur unter den Jugendlichen. Zudem ist der Jugendsport Ausdruck eines außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagements in den Vereinen und Landesverbänden. Ohne die tatkräftige Unterstützung der Vereins- und Verbandsmitglieder wäre eine solche Veranstaltung gar nicht möglich.“
Tabellen Einzel- und Mannschaftswertung (zum Vergrößern anklicken)