Sein geliebtes Hobby zum Beruf machen, wer träumt nicht davon!? So mancher Skipper wird schon einmal darüber nachgedacht haben, selbst eine Sportbootschule zu gründen. Doch schnell stellt sich die Frage, was dafür alles notwendig ist und wie man den richtigen Einstieg ins Ausbildungswesen findet, ohne mit der eigenen Schule Schiffbruch zu erleiden. Hierzu hat das Referat Ausbildungsstätten nun ein Gründer-Seminar ins Leben gerufen, um interessierten Bootsfahrer*innen diesen Einstieg etwas zu erleichtern.
„Los ging alles mit den vielfachen Anfragen zum Thema der Bootsschulgründung, die in der Duisburger Geschäftsstelle eingingen“ beschreibt Swen Meier, wie es zu diesem neuen Seminarkonzept kam. Er selbst ist Teil des Referates Ausbildungsstätten im DMYV, Inhaber einer vom Deutschen Motoryachtverband anerkannten Bootsschule und wird das Gründer-Seminar leiten.
„Zunächst haben wir im Referat die wichtigsten Fakten zusammengetragen, damit die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen adäquat auf die Anfragen antworten können“ so Swen Meier. Heraus kam eine lange Liste an Themen, die es zu berücksichtigen gilt und schließlich die Idee, Interessenten in Form eines Seminars direkte Hilfe anzubieten. Der auf ungefähr zwei Stunden angelegte Workshop dient dazu, auf die zentralen verwaltungstechnischen und infrastrukturellen Aspekte einer solchen Neugründung einzugehen und die rechtlichen Rahmenbedingungen zu erklären.
Die grundlegendste Ausstattung ist dabei natürlich die eigene Qualifikation. „Wir empfehlen neben ausreichender, langjähriger Praxiserfahrung als Skipper auch auf dem Papier – sofern es gesetzlich nicht ohnehin schon vorgeschrieben ist – mindestens einen Schein höher zu besitzen als das, was man ausbilden möchte“ betont Swen Meier.
Als langjähriger Ausbilder und Inhaber einer Bootsschule weiß er aus eigener Erfahrung, dass diese Qualifikation als geübter Bootsführer das A und O einer guten Sportbootschule ist. Von dieser absoluten Grundvoraussetzung ausgehend, kommt man schnell auf das rechtliche Fundament, das es zu berücksichtigen gilt. Die Beantragung einer Gewerbeanmeldung, der Abschluss von Versicherungen sowie das Ablegen der Prüfung zum Kleinschifferzeugnis seien hier beispielhaft genannt.
Liegen alle notwendigen und empfehlenswerten Dokumente vor, geht es an die Hardware einer Bootsschule. Geeignete Schulungsräume und Anschauungsmaterial für die theoretische Ausbildung, die Wahl des Schulungsbootes und eines Liegeplatzes sind nur die wichtigsten der vielfältigen Anschaffungen, die man benötigt. Auch hierzu werden die wichtigsten Grundlagen im Gründer-Seminar vermittelt.
Das Ziel dieses neuen Seminarkonzeptes ist es, Hilfestellung für potenzielle zukünftige Inhaber von Ausbildungsstätten zu geben und ihnen den Start ins Ausbildungswesen zu erleichtern. „Wir wollen nicht den Markt mit Bootsschulen fluten, sondern gezielt informieren und auf die Herausforderungen einer Neugründung hinweisen“, so Swen Meier. Anhand der hier vermittelten Basiskenntnisse können die Teilnehmenden dann besser entscheiden, ob für sie die Gründung einer Sportbootschule in Frage kommt und sie diesen Weg tatsächlich einschlagen möchten.
Dabei steht wie bei allen Maßnahmen der Qualitätsanspruch des Deutschen Motoryachtverbandes an erster Stelle. Mit dem hier vermittelten Wissen können die Teilnehmenden einen Plan für die Gründung einer eigenen Schule entwerfen und schrittweise umsetzen. Ausbildungsinhalte sind von diesem Seminar aber gänzlich ausgeschlossen, denn dies kann ein zweistündiges Gründer-Seminar nicht leisten.
Die fachliche Qualifikation als Sportbootschule findet dann nach einer erfolgten Gründung weiterhin über den Prozess der Anerkennung durch den Deutschen Motoryachtverband statt. Dieser Weg der Qualifizierung bleibt auch zukünftig der einzige, um die hohen Ausbildungsstandards des DMYV zu zertifizieren.
Die Pilotveranstaltung des Gründer-Seminars für Sportbootschulen findet am 16. Mai in Form eines Online-Seminars statt und interessierte Skipper können sich hier auf der Webseite dazu anmelden. Weitere Termine werden dann im Laufe des Jahres folgen. Das Anmeldeformualr steht im Download-Bereich zur Verfügung: