Was in Fachzeitschriften, bei Gesprächen unter Skippern und in diversen Bootfahrer-Blogs an Themen gang und gäbe ist, bleibt in den fachfremden Medien in der Regel außen vor. Um dies zu ändern und die wunderbare Freizeitbeschäftigung Motorbootsport einem breiteren Publikum näher zu bringen, hat der Deutsche Motoryachtverband seinen Medienpreis „Nebelhorn“ ins Leben gerufen. Dieser Preis wurde auf der boot in Düsseldorf nun zum ersten Mal verliehen.
Motorbootfahren, ein Randthema. Motorboot-Rennsport, ein Nischensport. Schlauchboot-Wettbewerbe, eher eine Kuriosität. In den klassischen Massenmedien aus Rundfunk, Zeitungen, Online- und Printmagazinen finden der Motorbootsport, die Gemeinschaft der Bootfahrer/innen sowie der Jugend- und Leistungssport kaum statt.
In einer zunehmenden Flut an Freizeitmöglichkeiten und einer Vereinsvielfalt von Sport über Musik bis hin zur Kleintierzucht bleibt wenig redaktioneller Raum für den Bootssport und seine Themengebiete. Dass es die Gemeinschaft, das erholsame Erlebnis auf dem Wasser und der sportliche Wettbewerb wert sind, besser kennen zu lernen, steht dabei außer Frage.
Umso erfreulicher ist es, wenn sich Journalistinnen und Journalisten der Themen des Motorbootsports annehmen und in fachfremden Medien diesem Sport Aufmerksamkeit schenken.
Der Medienpreis „Nebelhorn“, den der DMYV im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hat, soll dieses Engagement würdigen. Ansprechende Berichte – spannend erzählt, kritisch reflektierend und die Leser begeisternd – werden dabei ausgezeichnet.
In diesem Jahr war es der Berliner Journalist Philip Häfner, der mit seinem Artikel in der Berliner Morgenpost überzeugen konnte. Das Portrait über den in der Szene bekannte Rennfahrer Ingo Heppner bringt die Faszination und Spannung, aber auch die Tücken des Motorboot-Rennsports auf den Punkt.
Auch Philip Häfner weiß, dass viele Sportarten bei den Redaktionen einen schweren Stand haben: „Man muss realistisch sein: In viele Redaktionen fehlt das Personal und auch der Platz, um ausführlich über Randsportarten zu berichten. Aber eine interessante Story wird immer gern gelesen.“
Dass die Szene rund um den Motorboot-Rennsport mit seinen eigenen Charakteren interessante Geschichten schreibt, machte auch für ihn den Reiz aus: „Es geht aus meiner Sicht weniger um die Ergebnisberichtstattung. Stattdessen muss der Motorboot-Rennsport noch stärker die vielen Geschichten hinter den Resultaten in den Vordergrund rücken.“
Dies schaffte der erste Preisträger des DMYV-Medienpreises mit Bravur und entschied den Wettbewerb somit für sich. Es war nicht sein erster Artikel über den Motorbootsport und er wird dem Thema hoffentlich auch in Zukunft treu bleiben. Denn, so bestätigt es Philip Häfner, hat der Sport abseits vom Glanz der großen Sportarten seinen ganz eigenen, berichtenswerten Charakter, der ihn ebenfalls überzeugte: „Ich war sehr beeindruckt von der familiären Atmosphäre in der Motorrennbootszene. Und obwohl man mit diesem Sport nicht reich wird, waren alle mit viel Leidenschaft und Herzblut bei der Sache.“
Hier geht es zum Artikel von Philip Häfner.
Der Medienpreis „Nebelhorn“ wird in diesem Jahr erneut durch den DMYV vergeben und alle Journalist/innen der fachfremden Medien sind dazu aufgerufen, dem Deutschen Motoryachtverband ihren Wettbewerbsbeitrag zu zusenden. Einreichungsfrist ist der 31. Oktober 2020. Alle Informationen zum Medienpreis finden Sie hier.