Endlich wieder Leer! Wie so vieles im Skipperleben der letzten zweieinhalb Jahre war auch das beliebte und traditionsreiche Wassersportevent Leer maritim mit der Sternfahrt „Kurs Nord“ im vergangenen Jahr unter die Corona-Räder gekommen. Umso feierlicher, fröhlicher und schöner war das Wiedersehen nach der langen Zwangspause im Leeraner Hafen.
Vom 21. bis zum 24. Juli waren die Sportbootfahrer*innen und zahlreiche maritim Interessierte nach Leer gekommen, um gemeinsam zu feiern und die Sieger*innen der damit verbundenen 38. Sternfahrt „Kurs Nord“ zu küren.
Das große Tourenskippertreffen wurde von der Stadt Leer, dem DMYV, dem Landesverband Motorbootsport Niedersachsen, der SBV und dem Motoryacht-Verband Schleswig-Holstein in monatelanger Planungsarbeit organisiert und durchgeführt.
Zahlreiche Bootsfahrer*innen waren dem Ruf des Skippertreffens gefolgt und kamen an diesem langen Juliwochenende ins „Tor Ostfrieslands“. In politisch und gesellschaftlich eher unruhigen Fahrwassern zwischen weiterhin grassierender Corona-Pandemie und stark steigenden Spritpreisen im Zuge des Ukrainekrieges ließen es sich dennoch zahlreiche Motorbootfahrer*innen nicht nehmen, mit dem Boot, dem Wohnmobil oder dem Pkw nach Leer zu kommen.
Der als „Tag der Begegnung“ titulierte Donnerstag hielt dann auch was er versprach, denn am Morgen lud auch die Sportbootvereinigung ihre Mitglieder zu einem entspannten Frühstück in den Kulturspeicher ein. Dabei ließ sich auch das Präsidium des DMYV einen kurzen Besuch des Frühstücks nicht nehmen.
Für Frank Dettmering war dies auch eine Premiere in seinem Amt als Verbandspräsident, der er allzu gerne nachkam. So eröffnete er gemeinsam mit dem Leeraner Bürgermeister Claus-Peter Horst mit der Flaggenparade am Donnerstagabend offiziell das Tourenskippertreffen 2022. Dann hieß es für alle mit dem Boot angereisten schnell sein, um den Abgabetermin der Logbücher für die Sternfahrt „Kurs Nord“ nicht zu verpassen. Beim anschließenden Eröffnungsabend gab es bei Musik und dem ein oder anderen kühlen Getränk viele gute Gespräche nachzuholen und die Bootsgemeinschaft zu feiern.
Das Leda-Jümme-Revier steht am Freitag im Mittelpunkt
Der Freitag, der Tag des Reviers, stand ganz im Zeichen des Leda-Jümme-Reviers, das sich von Leer bis Barßel erstreckt. Bei einer informativen Exkursion waren alle eingeladen, das ostfriesische Revier im Rahmen einer Schiffsfahrt kennen zu lernen. Hierbei dürfte so mancher neue Liebhaber dieses schönen Sportbootreviers auf den Geschmack gekommen sein. Mit dem Bus ging es zunächst nach Barßel und von dort aus mit dem Fahrgastschiff zurück nach Leer.
Auch der anschließende Revierabend stand am Freitag im Zeichen des Leda-Jümme-Reviers. Frank Dettmering und Benno Wiemeyer begrüßten in einer kurzen Ansprache die Skipper zum diesjährigen Tourenskippertreffen und hießen auch die Ehrengäste Nils Anhut, Bürgermeister von Barßel, und Hans Hüser vom Landes-Segler-Verband Niedersachsen herzlich willkommen.
Zum Ausklang des Tags des Reviers wandte sich auch der Bürgermeister der Stadt Barßel noch einmal mit einigen Worten an die Gäste des Abends und hieß sie herzlich in seinem ostfriesischen Revier willkommen.
Die Jugend rockt das Leeraner Hafenbecken
Unter der Leitung des Motoryacht-Verbands Schleswig-Holstein war das Jugendprogramm erneut ein fester Bestandteil des Tourenskippertreffens. Bereits am Donnerstag ergänzte die Aktion „Kids kommt ins Boot“ die Ferienspaßaktion der Stadtjugendpflege der Stadt Leer. Hier konnten ungeübte Kinder und Jugendliche einmal den Schlauchbootsport hautnah kennenlernen.
Am Samstag ging es dann mit den jungen Profis weiter, als der Wettbewerb „Großer Preis von Leer“ ausgerufen wurde. In verschiedenen Bootsklassen boten sich die jungen Wassersportler*innen im Handelshafen vor dem Rathaus spannende Duelle entlang des eigens eingerichteten Bojenparcours.
Zudem zeigten die Rennpilotinnen Joline Schmidt und Robert Hesselmann (beide F5) sowie Laura Morgenstern (F4) in einigen Showläufen, welche Power in diesen Rennklassen steckt.
Die Sieger*innen des Wettbewerbs wurden schließlich am Sonntag während des großen Brunches im Festzelt geehrt und nahmen unter Applaus stolz ihre Pokale entgegen.
Stolze Sieger der 38. Sternfahrt „Kurs Nord“
Eine lieb gewonnene Tradition am Samstag war wieder einmal das nachmittägliche Treffen bei Matjes & Genever zu dem die SBV, der Königlich Niederländische Yachtclub und die Firma Pantaenius geladen hatten.
Den festlichen Höhepunkt erreichte das Tourenskippertreffen schließlich am Samstagabend beim großen Festabend des Deutschen Motoryachtverbandes. Bei der Siegerehrung der 38. Sternfahrt „Kurs Nord“ wurden die Teilnehmer*innen mit den höchsten erreichten Punktzahlen in verschiedenen Klassen sowie dem Oldiepokal gekürt.
Nachdem Achim Harks, Geschäftsführer des DMYV die Gäste begrüßte, richtet auch Winfried Röcker das Wort an die Festgemeinschaft. Als langjähriger Organisator des Tourenskipptertreffens hat er dieses Event über Jahrzehnte mit Leben gefüllt und geprägt und ließ es sich als nun amtierender Ehrenpräsident nicht nehmen, einige Worte an die Gäste des Abends zu richten.
Neben dem Bürgermeister von Leer, Claus-Peter Horst, waren auch der Leiter des Wasser- und Schifffahrtamtes Herrmann Poppen, Ole Pietschke von Pantaenius sowie Herbert Schoenmakers und John Waleveld vom Königlich Niederländischen Yachtclub als Ehrengäste gekommen.
Bei der heiß ersehnten Siegerehrung der Sternfahrt „Kurs Nord“ belegte in der Klasse 1 Thomas Hering mit seinem Boot „Undine“ schließlich den ersten Platz und sicherte sich mit dem Boot Baujahr 1980 ebenfalls den Sieg beim Oldiepokal. In der Klasse 3 landete Marian Müller mit seiner „Starfish“ auf dem ersten Platz.
Das am schönsten illuminierte Schiff war die „Weekend“ von Andreas Prahm und Ewald Fröhle freute sich über seine Auszeichnung der weitesten Anreise einer deutschen Yacht mit seinem Boot „Mary-Roos“.
Anschließend feierte das Präsidium des DMYV gemeinsam mit den Skippern mit einem gelockerten Dresscode, entspannter musikalischer Begleitung und einem großen Buffet bis in die tiefe Nacht hinein.
Als am Montagmorgen die Sportboote aus dem Leeraner Hafen Richtung ihrer Heimat aufbrachen, war die Freude bei allen Beteiligten, Gästen wie Organisatoren groß, dass auch das Tourenskippertreffen die ersten Corona-Jahre überstanden hatte.