Wie schon früher zur Hanseboot gehört auch während der Hamburg Boat Show die Sitzung des Verbandsrates im Deutschen Motoryachtverband zu einem festen Termin im Herbst. Der Vorsitzende Klaus Michael Weber lud erneut neben dem Präsidium des DMYV die Vertreter/innen aller Landeverbände in die Hansestadt, um gemeinsam zu Tagen, Aktuelles zu diskutieren, Zukünftiges zu entscheiden, Ideen auf den Weg zu bringen und für den Dachverband sowie die einzelnen Verbände die strategischen Weichen zu stellen.
Der Rahmen der diesjährigen Hamburger Sitzung war ungleich größer gesteckt, da neben einem zusätzlichen Zusammenkommen der Ländervertreter/innen ohne Präsidium auch weitere Gäste während der Sitzung geladen waren. Der Samstag begann daher mit einer Zusammenkunft außerhalb des üblichen Protokolls, bei dem sich die Vorsitzenden und Präsident/innen der 14 Landesverbände ohne das DMYV-Präsidium zu einem zwanglosen Gespräch am Vormittag zusammensetzten. Hierbei konnten die Anliegen der einzelnen Landesverbände in einem informellen Rahmen thematisiert und somit der gegenseitige Austausch über Projekte, Problemstellungen oder Konzepte gefördert werden.
Zum Auftakt der offiziellen Sitzung begrüßte der Verbandsratsvorsitzende dann nicht nur die Kolleg/innen aus den Ländern und dem Präsidium, sondern auch den Gastreferenten Gerhard Schreiber. Als begeisterter Bootsfahrer, Mitglied im Motorbootverein und Geschäftsführer der securmaxx GmbH stellte er sein Konzept einer D&O Versicherung für Vereinsvorstände vor, das durch einen Rahmenvertrag des DMYV oder einzelner Landesverbände eine kostengünstige Alternative für die Mitgliedsvereine darstellen könnte. Dieses Versicherungskonzept wurde bereits im Bayerischen Motor-Yacht-Verband erfolgreich getestet und auch die Mitglieder des Verbandsrates bewerteten die vorgestellten Versicherungsoptionen als gute Alternative zu bestehenden Policen ihrer Mitgliedsvereine.
Als weitere Gäste stellten Herrmann Hell (Gesellschafter SVG Verlag) Christian Schneider (Chefredakteur MotorBoot Magazin) sowie das neue Mitglied der Geschäftsleitung Silvan Dahl, zuständig für Marketing & Sales, die strukturellen und inhaltlichen Veränderungen im Verlag sowie im Fachmagazin vor. Dabei bekräftigten sie erneut, welch hohen Stellenwert der Deutsche Motoryachtverband als Partner hat. Von den positiven Entwicklungen der steigenden Online- wie Print-Präsenz des MotorBoot Magazins profitiert auch der DMYV in seiner Reichweite zu den zahlreichen Skippern und Bootsinteressierten in ganz Deutschland. Diese Synergien sollen durch die neue Geschäftsleitung – zu der auch Thomas Ulrich vom Jahr Verlag hinzu gekommen ist – weiter voran getrieben und zum Wohle beider Partner genutzt werden.
Im anschließenden Bericht des Präsidenten gab Winfried Röcker den anwesenden Vertretern der Landesverbände einen aktuellen Statusbericht über laufende Prozesse in der Verbandsarbeit. Neben dem grenzübergreifenden Austausch mit dem Königlich Niederländischen Motorbootclub berichtete er ebenso von den Bemühungen auf politischer Ebene um den Erhalt der Nebenwasserstraßen, aber auch von den anhaltenden Problemen für Jugend- und Rennsportwettbewerbe geeignete Wettkampfstrecken zu finden.
In einer konstruktiven Diskussion um das Thema der Mitgliedschaftsstruktur der Vereine im DMYV sowie im Landesverband, entschied der Verbandsrat eine entsprechende Arbeitsgruppe erneut ins Leben zu rufen. Während bereits erste Ideen in diesem Gremium zur Sprache kamen, wie eine Lösung für diesen Sachverhalt aussehen könnte, waren sich alle Anwesenden bewusst, dass es eine fundiert aufgearbeitete und allen Satzungen entsprechende Strategie geben muss, die nur in der Arbeitsgruppe entwickelt werden kann. Die Vereine hierbei, neben aller formalen Korrektheit, auch emotional abzuholen hat in diesem Lösungsansatz höchste Priorität.
Während das neue Präsidiumsmitglied für Vereine, Frank Dettmering, seine Umfrage an Vereinsvorstände dem Verbandsrat vorstellte, ließ im Anschluss Nadine Kössler das sportliche Jahr der Deutschen Motorbootjugend Revue passieren und verwies zudem auf die bereits von Winfried Röcker angesprochenen großen Herausforderungen, denen sich die DMJ im kommenden Jahr dringend stellen muss. Hierzu brachte Klaus Weber eine gemeinsame Sitzung des Verbandsrates zusammen mit den Landesjugendleitern ins Spiel, die vor der nächsten Sitzung in Düsseldorf stattfinden wird. Diese Tagung soll ein erster Schritt in Richtung eines funktionierenden und zukunftsweisenden Jugendkonzeptes sein, um einen lebendigen Jugendsport in den Clubs, in den Landesverbänden und in der Bundesjugend zu erhalten und stetig auszubauen.
Über die personellen Umstrukturierungen und Neueinstellungen in der Geschäftsstelle des Verbands informierte anschließend Vizepräsident Gisbert König den Verbandsrat. Die Positionen des Verbandsjustiziars sowie des Geschäftsstellenleiters wurden neu besetzt. Während der neue Justiziar, Herr Militzer, bereits seine Arbeit aufgenommen hat, wird der Geschäftsstellenleiter Herr Harks im Januar seine Tätigkeit beim DMYV beginnen und sich zur Messe boot in Düsseldorf auch dem Verbandsrat vorstellen.
Schließlich stellte Klaus Weber den Landesverbandsvertreter/innen die zentralen Themen vor, die in der Klausurtagung des Präsidiums im September behandelt wurden. Von den Verbandsleistungen für die Mitgliedsvereine bis hin zur zukünftigen Ausrichtung des DMYV-Präsidiums kamen zahlreiche Herausforderungen auf den Tisch, die es in den kommenden Jahren anzupacken gilt. Um diese Aufgaben erfolgreich zu meistern und damit die Zukunft des DMYV zu formen, werden der Verbandsrat, die Landesverbände und die Vereine bei der Mitgestaltung dringend benötigt.
Mit Blick auf ein ereignis- und arbeitsreiches kommendes Jahr, das der Verbandsrat bereits mit der nächsten Sitzung im Januar einläuten wird, verabschiedete Klaus Weber den Verbandsrat nach einem langen Sitzungstag auf der Hamburger Messe.