Allerhand historisches Flair begrüßte den 116-jährigen Deutschen Motoryachtverband zu seinem diesjährigen ordentlichen Verbandstag in der Lutherstadt Wittenberg. Beim Verbandstag vor zwei Jahren fiel die Entscheidung auf den Landesverband Sachsen-Anhalt als Gastgeber für das höchste Gremium im Verband und so trafen sich Präsidium und Delegierte zur hohen Versammlung am 07. Mai in der schönen Stadt Wittenberg.
Bereits am Samstag, den 6. Mai reisten die meisten Delegierten aus den Landesverbänden an und nahmen am Rahmenprogramm teil. Gastgeber Uwe Gerlach – Präsident des Landesverbandes Motorbootsport Sachsen-Anhalt – hatte für die Teilnehmenden des Verbandstages und deren Begleitungen eine Stadtrundfahrt mit der Altstadtbahn in Wittenberg organisiert. Diesen Programmpunkt nahmen viele der Gäste dankend an und beide Fahrten waren restlos ausgebucht.
Die spannende Tour durch den historischen Kern Wittenbergs führte die DMYV-Mitglieder vorbei an der Schlosskirche mit der berühmten Thesentür, dem Marktplatz mit den Denkmälern von Luther und Melanchthon, das Lutherhaus sowie die Hundertwasserschule.
Die Mitglieder des DMYV-Präsidiums trafen sich, wie es üblich ist, bereits am Samstag zu einer Sitzung und konnten dabei neben Grundlegendem über den Ablauf des folgenden Verbandstages wichtige zukünftige Themen und Projekte des Deutschen Motoryachtverbandes besprechen.
Die traditionelle Abendveranstaltung stand dann ebenfalls im Zeichen des historisch so bedeutsamen Tagungsortes. Der Stadtführer in historischem Gewand führte die Gäste durch den Abend und mit einem guten Schlag Humor auch durch die Geschichte der Stadt Wittenberg. Zahlreiche Anekdoten zu den beiden wichtigen Kirchenreformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon, den Maler Lucas Cranach sowie den Kurfürsten Friedrich der Weise umrahmten das festliche Abendessen.
DMYV-Präsident Frank Dettmering begrüßte zu Beginn nicht nur die Gäste, sondern hatte auch eine besondere Ehrung mitgebracht. Der Präsident des DMYV-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen und Mitglied im Referat Raumordnung, Umwelt und Infrastruktur Dr. Marcus Schüler erhielt die Auszeichnung der Verdienstnadel in Silber für sein großes Engagement im Motorbootsport. Frank Dettmering und der Verbandsratsvorsitzende Michael Martini riefen den Geehrten nach vorne und überreichtem ihm die Urkunde sowie die Anstecknadel des Deutschen Motoryachtverbandes.
Herr Schüler ist seit langem insbesondere im Bereich Umweltschutz und ökologischer Bootssport im DMYV aktiv und leistet bei zahlreichen Projekten wichtige fachliche und politische Arbeit für den Wassersport.
Pünktlich um 10 Uhr am Sonntagmorgen konnte Frank Dettmering dann die Mitglieder des Präsidiums, die Delegierten, die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle sowie die Ehrengäste zum ordentlichen Verbandstag im Lutherhotel Wittenberg begrüßen und wünschte der Versammlung einen guten Verlauf.
In ihren Grußworten begrüßten der Bürgermeister der Stadt Wittenberg, André Seidig, und der Vizepräsident des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, Dirk Meyer, den Verband in ihrer Heimat und betonten wie wichtig der Motorbootsport für das Naherholungsgebiet Elbe und der Landesverband für die Stadt Wittenberg sind.
Dirk Meyer richtete seinen persönlichen Dank auch an Uwe Gerlach, der sich mit seinem Landesverband seit Jahren besonders stark um die Nachwuchsförderung, den Umweltschutz und die Verkehrskunde im Sportland Sachsen-Anhalt verdient macht.
In seiner anschließenden Ansprache ging Präsident Frank Dettmering vor allem auf die beiden zentralen Kernthemen seiner bisherigen Amtszeit ein: die Digitalisierung und die Öffnung für sämtliche Ausprägungen und Sportler*innen des motorisierten Wassersports in Deutschland. Die Aufnahme des deutschen MotorSurf-Clubs, des bundesweiten Jetski-Vereins sowie des Hovercraft-Vereins sind positive Beispiele der Vielfalt des motorgetriebenen Wassersports, der im DMYV seine Heimat findet. Um diese Diversität zu untermauern, wurde auch der Name des Verbandes im letzten Jahr mit dem Zusatz „Bundesverband für den motorisierten Wassersport“ versehen.
Die zweite wichtige Säule, die Präsident Frank Dettmering besonders am Herzen liegt, ist die Digitalisierung von Serviceangeboten und Dienstleistungen des Verbands für seine Mitglieder sowie für alle Wassersportler*innen. Um den Anschluss an die jüngeren Generationen nicht zu verlieren und diese „dort abzuholen, wo sie sind“ wie er so treffend beschrieb, arbeitet der Verband stark an der digitalen Zukunft des motorisierten Wassersports. Die Entwicklung der DMYV-App und den Relaunch des Online-Auftritt des Verbandes hob der Präsident als wichtige Beispiele hervor.
Abgerundet wurde sein Bericht durch einen informativen Film über die zentralen Projekte und Ereignisse der vergangenen zwei Jahre im DMYV. Diese überzeugend bebilderte Schau der politischen, sportlichen und gesellschaftlichen Erfolge des Spitzenverbandes für motorisierte Wassersportler*innen ist auch auf dem YoutTube-Kanal des DMYV zu sehen.
Nachdem der in 2022 frische gewählte Verbandsratsvorsitzende Michael Martini einige Worte über sein erstes Amtsjahr verlor und Schatzmeister Uwe Töben seinen Finanzbericht für 2021 und 2022 vorgestellt hatten, folgte der schließlich der Bericht der Kassenprüfer und die einstimmige Entlastung des Präsidiums durch die Delegierten.
Bei den Wahlen zum Präsidium standen drei Positionen zur Abstimmung, die des 1. Vizepräsidenten, des Beisitzers für den Breitensport sowie den Beisitzer des Leistungssports. Der 1. Vizepräsident Gisbert König wurde dabei von den Delegierten in seinem Amt für vier weitere Jahre bestätigt. Auch Uwe Gerlach, der seit 2021 im Präsidium sitzt und den Bereich Breitensport und Vereine betreut, stellte sich erneut zur Wahl und wurde in seiner Heimatstadt wieder gewählt.
Beim Beisitz für den Leistungssport zeichnete sich dann ein Generationenwechsel ab, mit der Nominierung und Wahl von Rainer Lutterbey vom Landesverband Schleswig-Holstein ins Präsidium des DMYV. Frank Dettmering begrüßte nicht nur Lutterbey, der ein immenses technisches Verständnis in diesem Fachbereich mitbringt, sondern dankte dem bisherigen Mitglied des Präsidiums Wolfram Marek für seine Arbeit und sein Engagement im Sinne des Rennsports und der Nachwuchsförderung für den Dachverband.
Genauso pünktlich wie der Verbandstag eröffnet wurde, konnte der Versammlungsleiter Gisbert König die Delegierten um 13 Uhr entlassen und den Verbandstag für beendet erklären. Nun heißt es für dieses neu konstituierte Präsidium, die Arbeit für den motorisierten Wassersport weiter aufzunehmen und im Hinblick auf den Verbandstag 2025 in Heidelberg auch diese Legislatur mit intensiver Interessenvertretung und solider Facharbeit im Sinne Skipper zu füllen.