Nach Ostsee-Sturmflut: Schwerste Schäden in Häfen und Marinas

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Die Sturmflut hat an der deutschen Ostseeküste -wie hier im Hafen von Damp - für schwere Verwüstungen und Schäden in Millionenhöhe gesorgt. Hunderte Yachten wurden beschädigt oder versenkt. (Foto: Pantaenius)
Foto: Pantaenius
Foto: Pantaenius

Die schwere Sturmflut am Freitag und Samstag, den 20. und 21. Oktober 2023 hat in zahlreichen Marinas und Häfen der Ostseeküste für schwere Verwüstungen gesorgt. Der DMYV-Partner Pantaenius, Europas führender Anbieter von Boots- und Yachtversicherungen, gibt an, dass sich das Gesamtschadenvolumen in diesem Bereich auf über 20 Millionen Euro belaufen könnte. Ganze Steganlagen sind am Tag nach dem Sturm nicht mehr vorhanden oder nur noch als Ruine erkennbar. Bootseignerinnen und -eigner müssen sich auf lange andauernde Aufräumarbeiten einstellen.

Besonders schwer traf es unter anderem die Häfen in Damp, Schilksee sowie Maasholm. Auch, wenn schwimmfähige Boote zum Teil bereits gekrant wurden, dauern die Vorbereitungen auf anstehende Bergungen in den meisten Häfen zunächst noch an. Axel zu Putlitz-Lürmann, Leiter der Schadenabteilung bei Pantaenius, hierzu: „Wir haben aktuell rund 80 Schadenmeldungen aufgenommen. Eine große Anzahl von Booten konnten jedoch noch nicht oder nicht abschließend besichtigt werden, denn sie liegen ineinander verkeilt oder haben sich am Ufer überschlagen. Viele Boote sind zudem derzeit schlichtweg nicht auffindbar. Daher suchen wir auch außerhalb der Häfen nach Booten, die nun als Wracks durch die Ostsee treiben könnten. Wir rechnen damit, dass die Zahl der bei uns gemeldeten Schäden in den kommenden Tagen noch steigen wird.“

Betroffene Eignerinnen und Eigner sind aufgerufen, sich mit möglichst detaillierten Angaben zur Position des Bootes und erkannter Schäden an ihre Versicherungen zu wenden. Das erleichtert auch die Arbeit der hinzugezogenen Sachverständigen- und Bergeunternehmen. Kai Haasler, Geschäftsführer des Sachverständigenbüros MCS – Marine Claims Service, das von Pantaenius mit der Abwicklung mehrerer Schäden beauftragt wurde, spricht von einer komplexen Sachlage: „Zum Stand Samstagabend haben wir Kenntnis von insgesamt etwa 400 beschädigten Schiffen, wovon 150 gesunken sind. Viele der notwendigen Bergungen sind jedoch nur vom Wasser aus möglich und das hierfür notwendige Gerät ist nur in begrenztem Umfang verfügbar. Ein solches Ausmaß der Schäden kennen wir für gewöhnlich nur aus der karibischen Hurrikan-Saison. Leider verfügen die meisten betroffenen Marinas zudem über sehr enge Stege. Die Boote liegen dicht an dicht und die Boxen sind eher schmal. Viel Platz für die aufwendigen Bergeoperationen besteht also nicht. Das verlangsamt die ohnehin komplexe Arbeit. Wir rechnen damit, dass sich die Aufräum- und Bergemaßnahmen über mehrere Wochen hinziehen werden.“

Pantaenius ist aktuell mit mehreren Mitarbeitern in den betroffenen Häfen und stellte ab Sonntag, den 22.10.2023, zudem ein Pop-Up Büro in Schilksee zur Verfügung. Dort können Schäden persönlich aufgenommen und Sofortmaßnahmen mit den betroffenen Kundinnen und Kunden geplant werden. Martin Baum, Geschäftsführer von Pantaenius spricht von einem historischen Ereignis für die Wassersportwelt in Deutschland: „So etwas gab es noch nie an einer deutschen Küste und an dieser Ausnahmesituation soll sich auch unser Service messen lassen. Wir werden alles dafür tun, damit die bei uns versicherten Personen die nächste Saison unbeschwert an Bord erleben können. Hierfür stellen wir in einem ersten Schritt vor allen Dingen personelle Kapazitäten zur Verfügung. Fast die gesamte Pantaenius-Schadenabteilung steht aktuell auf Rufbereitschaft. Sobald Bergungen möglich sind, werden wir diese schnellstmöglich und in enger Abstimmung mit den Versicherten beauftragen.“

www.pantaenius.de


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